Die Bekämpfung des Hungers und der Streit um die Weltagrarmärkte in der Doha-Runde der WTO: Imperialistische Politik und ihre Kritiker
DOI:
https://doi.org/10.14288/acme.v7i3.814Abstract
Die World Trade Organization (WTO) und besonders die DohaVerhandlungen über die Weltagrarmärkte stehen vielfach in der Kritik, gegenüber der dringlichen Aufgabe zu versagen, den Hunger in der Welt zu bekämpfen. Zum einen wird eine Ausweitung des Freihandels gefordert und mit der ökonomischen Theorie von Ricardo begründet. Zum anderen werden ein gerechter, fairer Welthandel und ein Recht auf Ernährungssouveränität gefordert. Beide Standpunkte werden hier kritisiert. Sie unterstellen ein Politikversagen, das nicht erklären kann, warum Staaten Freihandel und Protektionismus betreiben. Zur Begründung der Kritik wird auf allgemeiner Ebene der Zusammenhang zwischen der Dynamik von Akkumulation und räumlicher Expansion in kapitalistischen Ökonomien und dem Interesse moderner Staaten am Außenhandel erörtert. Es wird dargelegt, in welcher Weise die Institution WTO ein Mittel imperialistischer Politik ist. Als konkrete Beispiele hierfür werden die Doha-Runde und der gegenwärtige Streit um den Agrarhandel untersucht. Sie zeigen die konkreten Ziele und Verlaufsformen imperialistischer Politik sowie die Rolle der WTO und der Weltmarktentwicklung in der Konkurrenz der Staaten um den abstrakten Reichtum, in der das (Über-)Leben der Hungernden nur als unattraktive Geschäftssphäre vorkommt.Downloads
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von Frieling, H.-D. (2015). Die Bekämpfung des Hungers und der Streit um die Weltagrarmärkte in der Doha-Runde der WTO: Imperialistische Politik und ihre Kritiker. ACME: An International Journal for Critical Geographies, 7(3), 433–456. https://doi.org/10.14288/acme.v7i3.814
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