Mit Bourdieu gegen Bourdieu empirisch denken: Habitusanalyse mittels reflexiver Fotografie
DOI:
https://doi.org/10.14288/acme.v6i1.766Abstract
Die Habitustheorie des französischen Soziologen Pierre Bourdieu findet in der Humangeografie in jüngster Zeit zunehmende Resonanz in theoretischen Reflexionen des Fachs. Der Habitus bezeichnet in Bourdieus Soziologie generalisierte, klassenspezifisch verteilte und inkorporierte Kompetenzen von Individuen. Diese Kompetenzen oder Dispositionen stellen eine Vermittlungsinstanz zwischen den sozialen und objektiven Strukturen und den Subjekten dar. Die Bedeutung der Theorie ist unbestritten, es fehlen jedoch konsistente methodische Zugänge, die den praktischen Sinn für empirische Arbeiten öffnen würden. Der Beitrag diskutiert zunächst die habitusanalytischen Methoden von Bourdieu und unterbreitet darauf aufbauend einen eigenen Vorschlag zur empirischen Eruierung des Habitus. Mithilfe der phänomenologischen Konzepte von Apperzeption und Typisierung erfolgt eine Erweiterung des Habitus als sedimentierter Handlungseffekt, der wiederum seine eigenen Handlungsgrundlagen modifiziert. Ein solcherart verstandener Habitus ist anschließend mit der aus der visuellen Soziologie stammenden Methode der reflexiven Fotografie vertieft zu untersuchen. Der Beitrag schließt mit der Vorstellung zweier denkbarer Einsatzfelder der Methode in der Stadtgeografie.Downloads
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Dirksmeier, P. (2015). Mit Bourdieu gegen Bourdieu empirisch denken: Habitusanalyse mittels reflexiver Fotografie. ACME: An International Journal for Critical Geographies, 6(1), 73–97. https://doi.org/10.14288/acme.v6i1.766
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