Forensische Blicke und Praktiken kritischer Geovisualisierung. Ein Besprechungsessay
DOI:
https://doi.org/10.14288/acme.v16i4.1305Keywords:
Critical Cartography, Activism, ForensisAbstract
Mit den Beiträgen der Kritischen Kartographie in der Tradition von Brian Harley und anderen wurde ein naiver und unpolitischer Blick auf Karten und kartographische Darstellungen desavouiert. Dies hat zu einer erheblichen Skepsis gegenüber solchen Visualisierungen in der Kritischen Geographie geführt. In den letzten Jahren scheint sich daran aber etwas zu ändern, was nicht zuletzt an einer Vielzahl von Projekten innerhalb und außerhalb der Geographie deutlich wird. Dieser Aufsatz diskutiert zwei neuere Publikationen, an denen sich diese neuen Blick- und Bildpolitiken aufzeigen lassen. Sie setzen aus einer dezidiert kritischen und politischen Perspektive heraus neue Formen der Geovisualisierung ein und tragen dazu bei, eine neue Visualisierungspraxis zu entwickeln. Der Beitrag stellt zunächst diese Arbeiten als exemplarische Vertreter solcher neuen Formen einer kritischen Geovisualisierung vor. Diese Arbeiten kommen einerseits aus dem Schnittfeld von politischem Aktivismus, Kunst und raumbezogener Forschung, andererseits aus dem Schnittfeld von Geographie und Geschichtswissenschaften. Ich möchte diese Perspektiven in diesem Artikel nutzen, um Möglichkeiten kritischer Visualisierungspraxis und Politiken des Blicks in der Geographie zu diskutieren. Dabei soll danach gefragt werden, was diese neuen Formen einer kritischen Geovisualisierung auszeichnet und wie sie Visualisierung konzeptionell verorten. Es werden insbesondere deren dezidiert politischer Impetus, die explorativ/experimentelle Haltung sowie die zentrale Rolle, die Materialitäten in diesen einnehmen, in den Blick genommen.
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